CBT-2012-02-Imst-Ischgl

Die 2. Etappe beschert uns wieder einen erlebnisreichen Tag und vor allem wieder ein hartes Rennen. Diesmal aber waren unsere Startfeld-ImstRollen ein wenig vertauscht. Eigentlich hatte ich einen recht guten Tag, aber Bänz war heute wie ein "umgekehrter" Handschuh. Er ist gefahren wie von einem anderen Stern und hat mich in seinem Schlepptau ganz schön gepusht.

Der Morgen läuft gar nicht nach meinem Gusto. Ich habe keinen Appetit zum Frühstück und bringe nur ein einziges Brötchen runter - und an dem habe ich auch noch gekämpft. Zum Glück habe ich am Vorarbend genug gegessen. Bänz hat nicht gut geschlafen, er ist so sehr vom Vortag verunsichert. Der Morgen ist kühl und wir stellen uns um 08:30 Uhr wieder ziemlich weit hinten im Startfeld ein - dies bewusst, damit wir heute alles ein wenig langsamer angehen als am Vortag.

Der erste Berg ist hart - ich komme einfach nicht auf Touren und habe einen "komischen" Bauch (von den vielen Powergels von gestern?). Schon bald fährt Bänz ständig vor mir - der ist ja heute mega stark. Je ZieleinfahrtIschglhöher wir kommen wird es kühler und es regnet wieder leicht ... mir tut die kalte Luft gut und ich komme langsam in den Tritt. Nach über 1.5h erreichen wir endlich den ersten von 3 Bergen - dort ziehen wir uns wieder warme Kleider an und verpflegen uns sehr gut - das kostet uns zwar über 5 Minuten, aber es hat sich gelohnt. Die rasante Abfahrt bringen wir sehr gut hiner uns und ab nun zeigen wir eine gute Teamleistung - wir harmonieren wirklich sehr gut zusammen. Bis Bänz pötzlich anhält - KETTENRISS! Kein Problem, wir sind vorbereitet - die Situation stresst uns überhaupt nicht. Ganz ruhig setzen wir den Kettennieter an und flicken die Kette mit unserem Reserve-"Kettenschloss". Ich hatte das Gefühl, das ging saumässig schnell, aber als Bänz sagt, wir hätten genau 11 Minuten verloren, bin ich doch auch über diesem Zeitverlust erschrocken. Weiter geht es ... die beiden Berge bis "See" bringen wir sehr gut und in beachtlichem Tempo hinter uns. Einzig der kleine Schreckmoment, als ich in einer technischen Passage auf dem mit Schlamm überzognenen Stein ausrutsche und stürze. Nochmals Glück gehabt ... nur eine kleine Prellung und etwas Blut!

ErschoepftEndlich sind wir in "See". Nun folgt der lange Talaufstieg nach Ischgl. Wäre eigentlich nicht so steil, wenn die Routenführung nicht auf der rechten Hangseite wäre. Wer hier nicht mehr bei vollen Kräften ist, der muss leiden - wir sind ja immerhin schon über 4 Stunden unterwegs. Immer wieder knackige Aufstiege, kurze Abfahrt, Auftieg usw. Hier schlägt nun die Stunde von Bänz ... er ist ja schon die ganze Zeit immer in Front gefahren, aber nun zeigt er eine Topleistung. Ich kann das Tempo nicht mehr mithalten und komme langsam ans Ende meiner Kräft. Bänz aber lässt nicht locker und pusht micht richtig ins Ziel.

ImZiel IschglDiesmal erreiche ich äusserst erschöpft das Ziel und diemal hat Bänz ein grosses Smile drauf ... so ergänzen wir uns immer wieder. Nun geht es zuerst gleich zum Bikewash und in die Rep.-Station. Bänz braucht eine neue Kette, ich muss meinen defekten Wechsler austausehen. Danach sofort ins Hotel ... wir haben hier unser alt bekanntes Hotel "Piz Tasna" gebucht ... eine Oase unter den Hotels aller Etappenorte ... hier werden wir verwöhnt und können uns erholen - was vor allem ich jetzt nötig habe. Wir sind gespannt, was der morgige Tag bietet ... wir sind etwas unruhig, denn es wird morgen gleich in "die Wand" von Ischgl hinein gehen - einer der steilsten Aufstiege überhaupt.

Rangliste der 2. Etappe