Vor dem StartEs geht tatsächlich los! Monatelange Vorbereitungen finden nun Ihren Höhepunkt. Haben wir alles richtig gemacht? Mental sind wir beide auf alle Fälle bereit. Wir orden uns weit hinten im Feld ein. In unsere Kategorie "Men" starten auch alle ProfitStart in Oberammergaueams. 166 Teams sind darin am Start. Und mitten drin Bänz und ich. Der Startschuss fällt, wir trampen in die Pedale. Es ist zwar eines der schwersten Berg-Etappenrennen der Welt, aber die Teilnehmer geben wieder Gas, wie wenn das Ziel nur eine Stunde entfernt liegen wĂĽrde. Das lassen wir natĂĽrlich nicht auf uns sitzen und geben Tempo, damit wir vor den ersten groben Steigungen weiter vorne  im Feld liegen.

 

 

Die SpitzeDas Wetter ist natürlich – wie könnte es den anders sein – genau – regnerisch ab dem ersten Kilometer. Trotzdem sind wir nach 40 Minuten schon im Kontakt mit der 2. Spitzengruppe. Es geht nun über eigentlich wunderschöne Singletrails in die ersten Steigungen. Wir bleiben weiter im Kontakt mit der Spitzengruppe, beschliessen aber nach 50 km Tempo rauszunehmen. Die schlammigen Singletrails sind nämlich mörderisch!

 

Der Hammermann kommt. Nach rund zwei Stunden hat Bänz Krämpfe und die Kraft schwindet mehr und mehr, bis es ihn  so richtig "aufstellt". Die nachherige Analyse zeigt aber, dass er eigentlich „nur“ zu wenig FlĂĽssigkeit zu sich genommen hat und eventuell der Vorabend vor dem Rennen, an dem es keine Pastas sondern nur ein bisschen „Spätzli“ gab. Vor allem aber das Trinken! Bänz hatte nur einen Bidon auf dem Bike und der erste Verpflegungsposten kam erst nach 50 Kilometern - zu spät. Mir ist das Rennen ĂĽberraschend sehr gelaufen. Erkältung ist fast vorbei und die Sturzschmerzen in der Schulter, welche mich noch am Mittwoch fast bewegungsunfähig machten, sind ĂĽberwunden.

Geschafft! Sichtlich erleichtert..Trotzdem kämpfen wir uns weiter. Es regnet fortwährend in Strömen und wir müssen, um nicht auszukühlen, sogar unsere langen warmen Kleider anziehen. Vielleicht hätten wir dies früher machen sollen. Der letzte Tagesaufstieg hat es dann nochmal in sich ... es sind rund 1000 Höhenmeter auf bis 1800 m.ü.M. zu überweinden. Dannach geht in einer rasanten Abfahrt runter zum Etappenziel in Imst. Wir geben noch einmal alles und erreichen das Ziel auf dem 84. Rang von 166 Teams. Nicht schlecht und dies trotz unserer Malheure. Das zeigt uns - wir können mehr!

Nun sofort erholen und mental auf die Sonntagsetappe vorbereiten. Auch diese mit zwei Sahnehäubchen - gleich am Start einen Aufstieg von über 1200Hm und am SGeschafft! Zieleinlaufchluss der coupierte und "gemeine" Aufstieg nach Ischgl. Aber – das Wetter ist nochmals ganz schlimm angesagt. Wir hoffen, den Schnee nicht zu sehen. Und das mit dem Krämpfen von Bänz wird morgen auch kein Problem mehr sein. Genau so war es in unsrem Frühjahrstrainingslager in der Toscana. Nachdem Bänz zuerst eingefallen war, hat er die restlichen Tage immer an der Spitze verbracht! All diese Gedanken gehen uns durch den Kopf bei einer Massage durch unsere Supporters und Unmengen von Pasta zum Auffüllen der Depots. Rangliste der 1. Etappe